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Amtsgericht Düsseldorf, 23. und 24. Februar 2008:

                       

                       



Landgericht Duisburg, 25. Oktober 2008:

                               

                           

                            

               
 


Der Prozess
Tanz Literatur Theater nach einer Lektüre
des gleichnamigen Romans von Franz Kafka

Mit der Inszenierung Der Prozess knüpft Bettina Rutsch an die 1994 begonnene Reihe ihrer abendfüllenden
Solostücke an, in der sie zuletzt für die 27. Duisburger Akzente 2003 "ICHs" die Produktion Labyrinthos
kreierte. Ein zentrales Motiv dafür, warum sie nach verschiedenen Projekten in Zusammenarbeit mit
anderen KünstlerInnen erneut die Form des Solos wählt, um ein literarisches Thema körpersprachlich zu
bearbeiten, findet sich im Untertitel des Stücks: Tanz Literatur Theater nach einer Lektüre des
gleichnamigen Romans von Franz Kafka
: Ein Untertitel, der darauf hinweist, dass der Ansatz für die
Inszenierung nur eine von unzähligen möglichen Lesarten des Kafka-Textes ist, zugleich aber scheinbar
paradoxerweise die einzig mögliche. Insofern das Lesen von Literatur ein radikal auf das Individuum
begrenzter und bezogener Akt ist, kann es immer und immer wieder nur "eine Lektüre" sein, die der oder
die Lesende vollzieht. "Nach einer Lektüre", das heißt infolge des Lesens von Kafkas Der Prozess,
geht die Tänzerin folgerichtig allein auf die Bühne, um mit ihrer Körpersprache, der ein Lesen und Verstehen
mit dem Körper vorausgeht, den Zuschauern etwas von sich (der Tänzerin) und von sich (den Zuschauern)
mitzuteilen, was die Begegnung mit dem Roman ausgelöst, ins Rollen gebracht hat. Kafkas Prozess
wird aufgenommen (tänzerisch) und aufgenommen (rezeptiv). Ein Bewegungsprozess. Ein Strafprozess.
Ein Krankheits- oder Heilungsprozess.